Me(e)hr erleben
Es war soweit: die letzten Prüfungen waren absolviert, der
Start der Semesterferien stand vor der Tür und das Tandem wartete fahrbereit in
der Heimat - unsere langersehnte Nord-Ostsee-Tour konnte nun beginnen.
Am Donnerstag fuhren wir direkt nach der Prüfung nach Hamburg, um da den Fahrradanhänger eines Freundes von Robert abzuholen. Liebenswerterweise durften wir uns seinen Anhänger für die Tour zur Probe ausleihen. Total klasse, denn so hatten wir die Möglichkeit, das Fahren mit Anhänger auszuprobieren. Die Entscheidung, ob wir die Panamericana mit Anhänger oder nur mit Gepäcktaschen am Tandem bestreiten werden, stand noch offen.
Leider mussten wir feststellen, dass wir unser großartiges Zelt im ganzen Prüfungsstress unter dem Bett in Köln vergessen hatten. Sehr tragisch, aber nach langem Hin und Her entschlossen wir uns, ein günstiges Zelt zu erwerben und die Feuertaufe unseres Reisezeltes auf Korsika zu verschieben.
Am Donnerstag fuhren wir direkt nach der Prüfung nach Hamburg, um da den Fahrradanhänger eines Freundes von Robert abzuholen. Liebenswerterweise durften wir uns seinen Anhänger für die Tour zur Probe ausleihen. Total klasse, denn so hatten wir die Möglichkeit, das Fahren mit Anhänger auszuprobieren. Die Entscheidung, ob wir die Panamericana mit Anhänger oder nur mit Gepäcktaschen am Tandem bestreiten werden, stand noch offen.
Leider mussten wir feststellen, dass wir unser großartiges Zelt im ganzen Prüfungsstress unter dem Bett in Köln vergessen hatten. Sehr tragisch, aber nach langem Hin und Her entschlossen wir uns, ein günstiges Zelt zu erwerben und die Feuertaufe unseres Reisezeltes auf Korsika zu verschieben.
Tag 1: Beginn des wunderschönen, ereignisreichen Trips
Zarrentin – Krempe 126 km
Am Freitag wurden die Taschen gepackt und der Anhänger angebaut. Produkt: ein 5 Meter langes Geschoss, inklusive Fahrern ca. 200 kg schwer. Unglaublich! Aber zu unserem Erstaunen merkt man den Anhänger kaum, nur bergauf zieht der uns gefühlt konsequent entgegengesetzt der Fahrtrichtung. Das wird noch sehr spannend, wenn wir im Hochgebirge der Rocky Mountains und Aden unterwegs sind. Die Entscheidung ist jedoch getroffen, wir nehmen einen Anhänger mit auf die Panamericana. Er läuft super hinter dem Tandem, bietet eine Menge Stauraum und schiebt uns quasi den Berg hinunter.
Die langersehnte Tour konnte losgehen. Über Ahrensburg, Hamburg, Quickborn und Elmshorn führte uns die Route zu Sabrina Eltern.
Da sagt mal einer, Schleswig-Holstein wäre flach wie ein Brett – Pustekuchen, wir haben auf den verschiedenen Tagesetappen so einige Höhenmeter absolvieren müssen und nun ging es auch gleich hart zur Sache. Einige Steigungen, etwas Wind und warme Temperaturen gestalteten die erste Fahrt sehr abwechslungsreich und anstrengend, aber wir fühlten uns sehr wohl zu zweit auf unserem Gefährt. Vollkommen ausgehungert erreichten wir abends um 20 Uhr Krempe und wurden mit einem netten Grillen empfangen. Es war ein toller erster Tag und die Vorfreude auf das Meer stieg immer mehr.
Am Freitag wurden die Taschen gepackt und der Anhänger angebaut. Produkt: ein 5 Meter langes Geschoss, inklusive Fahrern ca. 200 kg schwer. Unglaublich! Aber zu unserem Erstaunen merkt man den Anhänger kaum, nur bergauf zieht der uns gefühlt konsequent entgegengesetzt der Fahrtrichtung. Das wird noch sehr spannend, wenn wir im Hochgebirge der Rocky Mountains und Aden unterwegs sind. Die Entscheidung ist jedoch getroffen, wir nehmen einen Anhänger mit auf die Panamericana. Er läuft super hinter dem Tandem, bietet eine Menge Stauraum und schiebt uns quasi den Berg hinunter.
Die langersehnte Tour konnte losgehen. Über Ahrensburg, Hamburg, Quickborn und Elmshorn führte uns die Route zu Sabrina Eltern.
Da sagt mal einer, Schleswig-Holstein wäre flach wie ein Brett – Pustekuchen, wir haben auf den verschiedenen Tagesetappen so einige Höhenmeter absolvieren müssen und nun ging es auch gleich hart zur Sache. Einige Steigungen, etwas Wind und warme Temperaturen gestalteten die erste Fahrt sehr abwechslungsreich und anstrengend, aber wir fühlten uns sehr wohl zu zweit auf unserem Gefährt. Vollkommen ausgehungert erreichten wir abends um 20 Uhr Krempe und wurden mit einem netten Grillen empfangen. Es war ein toller erster Tag und die Vorfreude auf das Meer stieg immer mehr.
Tag 2: In Dreisamkeit mit dem Wind
Krempe – St. Peter Ording 136 km
Eine sehr lange Tour stand uns bevor. 130 geplante Kilometer, aus denen am Ende knappe 136 km wurden. Das Herausfordernde war der 120 km wütende, starke Gegenwind, der unsere Beine sehr in Mitleidenschaft zog und dass, obwohl die Vorhersage Rückenwind angesagt hatte- so viel zum verlässlichen Wetterbericht…;) Typisch Norddeutschland, unsere Berge sind der Wind ;). Einen großen Vorteil hatte es jedoch, die herrschenden 32 Grad machten uns weniger zu schaffen.
Die Strecke entlohnte jedoch für so einige Quälerei. Entlang der Elbe und hin zur Nordsee über Brunsbüttel, Friedrichskoog, Büsum und über das Eidersperrwerk… es war wirklich sehr schön. In Brunsbüttel überquerten wir den Nord-Ostsee-Kanal mit der Fähre, eine willkommene Pause nach rund 35 km. Die nächste Pause stand in Friedrichkoog bei einem leckeren, traditionellen Fischbrötchen an. Wir hatten Glück, an dem Tag gab es ein kleines Hafenfest und so konnten wir uns mitten ins Getümmel werfen und den bunt geschmückten Hafen bewundern.
Weiter entlang dem Meer erblickte Robert zum ersten Mal die Gezeiten und konnte Kilometer weites Watt sehen, es war Ebbe, als wir in Büsum einkehrten. Inzwischen machte uns der Wind ganz schön zu schaffen, aber unser Tagesziel, St. Peter Ording, verloren wir nicht aus den Augen. Wir lieben den Strand, die Weite des Sandes und Meeres, daher wollten wir unbedingt unser Zelt dort aufschlagen. Unserem Ziel immer näher kommend, folgten wir dem Radweg am Deich entlang. Der einzige Clou waren die vielen Schafstore, die uns alle 500m immer wieder aufs Neue überraschten und einen Abstieg vom Tandem erforderten. Den direkten, langersehnten Blick auf das Meer und die vielen verdutzen Schafe zogen wir allerdings einer tristen Straße vor. Nach den letzten, endlos wirkenden Kilometern erreichten wir einen netten Campingplatz, der uns Obhut für die Nacht bot. Wir weihten unseren MSR-Bezinkocher ein und zauberten uns ein leckeres Mahl, bevor wir am Strand einen wunderschönen Sonnenuntergang erlebten. Die Nacht bot neue Abenteuer: unser Zelt meinte es gut mit uns und bot uns eine kostenlose Dusche, es tropfte die ganze Nacht Kondenswasser von der Zeltwand.
Eine sehr lange Tour stand uns bevor. 130 geplante Kilometer, aus denen am Ende knappe 136 km wurden. Das Herausfordernde war der 120 km wütende, starke Gegenwind, der unsere Beine sehr in Mitleidenschaft zog und dass, obwohl die Vorhersage Rückenwind angesagt hatte- so viel zum verlässlichen Wetterbericht…;) Typisch Norddeutschland, unsere Berge sind der Wind ;). Einen großen Vorteil hatte es jedoch, die herrschenden 32 Grad machten uns weniger zu schaffen.
Die Strecke entlohnte jedoch für so einige Quälerei. Entlang der Elbe und hin zur Nordsee über Brunsbüttel, Friedrichskoog, Büsum und über das Eidersperrwerk… es war wirklich sehr schön. In Brunsbüttel überquerten wir den Nord-Ostsee-Kanal mit der Fähre, eine willkommene Pause nach rund 35 km. Die nächste Pause stand in Friedrichkoog bei einem leckeren, traditionellen Fischbrötchen an. Wir hatten Glück, an dem Tag gab es ein kleines Hafenfest und so konnten wir uns mitten ins Getümmel werfen und den bunt geschmückten Hafen bewundern.
Weiter entlang dem Meer erblickte Robert zum ersten Mal die Gezeiten und konnte Kilometer weites Watt sehen, es war Ebbe, als wir in Büsum einkehrten. Inzwischen machte uns der Wind ganz schön zu schaffen, aber unser Tagesziel, St. Peter Ording, verloren wir nicht aus den Augen. Wir lieben den Strand, die Weite des Sandes und Meeres, daher wollten wir unbedingt unser Zelt dort aufschlagen. Unserem Ziel immer näher kommend, folgten wir dem Radweg am Deich entlang. Der einzige Clou waren die vielen Schafstore, die uns alle 500m immer wieder aufs Neue überraschten und einen Abstieg vom Tandem erforderten. Den direkten, langersehnten Blick auf das Meer und die vielen verdutzen Schafe zogen wir allerdings einer tristen Straße vor. Nach den letzten, endlos wirkenden Kilometern erreichten wir einen netten Campingplatz, der uns Obhut für die Nacht bot. Wir weihten unseren MSR-Bezinkocher ein und zauberten uns ein leckeres Mahl, bevor wir am Strand einen wunderschönen Sonnenuntergang erlebten. Die Nacht bot neue Abenteuer: unser Zelt meinte es gut mit uns und bot uns eine kostenlose Dusche, es tropfte die ganze Nacht Kondenswasser von der Zeltwand.
Tag 3: Tour der Tore
St. Peter Ording –
Amrum 96 km
Das Schöne am Campen ist auch das Leben nach dem Lauf der Sonne. Mit dem Dunkelwerden geht’s ins Bett, aufgestanden wird mit den Sonnenstrahlen. So auch in St. Peter Ording. Es wurde kuschelig warm in unserem tropfenden Zelt und die Sonne lockte uns früh aus den Federn. Nach einem ausgiebigen Frühstück am Strand, sattelten wir die Taschen und fuhren weiter Richtung Norden. Wer hätte es gedacht, der Gegenwind war auch an diesem Tag unser treuer Begleiter. Der Start war etwas mühseliger, denn was wir gestern noch sehr genossen, war nun doch etwas zu zeitaufwendig. Es ging 15 km am Deich entlang, das hieß zunächst alle 500m absteigen, aufpassen, nicht in Schafsmist zu treten, Tor öffnen, Tandem durch bucksieren, Tor zu, aufsteigen, anfahren...nach ca. 8 km fing es dann jedoch an, schon alle 200 m loszugehen mit den Toren, zum Glück nur für ein paar Kilometer, dann kam der vertraute 500m-Abstand zurück. Entzückend waren auch die vielen Schafe, die sich auch durch ein fünf Meter langes Geschoss nicht aus der Ruhe bringen ließen und gemütlich über den Radweg spazierten. Zumindest wurde es nicht langweilig auf dem Tandem.
Husum stand als nächste Station auf dem Plan, dort gestalteten wir auch unsere Mittagspause. Weiter führte uns die Route Richtung Dagebüll. In uns keimte mittlerweile die Idee, die Fähre nach Amrum zu nehmen und uns die Insel anzuschauen. Da Sabrinas Knie sich mittlerweile auch zu Wort meldete, bot es eine gute Alternative zum ursprünglichen Plan. Eigentlich stand Campen in Dagebüll und nächsten Tag entlang der dänischen Grenze zur Ostsee auf dem Programm. Wir entschlossen uns nun, die Nordsee noch einen Tag länger zu genießen und einen „Ruhetag“ auf dem kleinen Amrum einzulegen. Super Entscheidung, wie sich am Abend herausstellte. Da wir die Fähre um 10 Minuten verpasst hatten, konnten wir in Dagebüll zur Abkühlung zum ersten Mal in die Nordsee springen.
Amrum ist sehr zu empfehlen, eine nette Insel mit kleinen Dörfern und einem einzigartigen Sandstrand, eingebettet in hohe Sanddünen und dem weiten Meer. Wir campten auf einem Campingplatz mitten in den Dünen. Sehr familienfreundlich und modern. Unser Zelt bauten wir inmitten von Sand, angrenzend an riesige Sanddünen, auf. Perfekter Platz für die nächsten beiden Nächte. Schon bei unserer Ankunft am Abend lief ein kleines Live-Konzert, so dass wir nach dem Aufbauen und Essen noch ein wenig bei schöner Musik entspannen konnten.
Das Schöne am Campen ist auch das Leben nach dem Lauf der Sonne. Mit dem Dunkelwerden geht’s ins Bett, aufgestanden wird mit den Sonnenstrahlen. So auch in St. Peter Ording. Es wurde kuschelig warm in unserem tropfenden Zelt und die Sonne lockte uns früh aus den Federn. Nach einem ausgiebigen Frühstück am Strand, sattelten wir die Taschen und fuhren weiter Richtung Norden. Wer hätte es gedacht, der Gegenwind war auch an diesem Tag unser treuer Begleiter. Der Start war etwas mühseliger, denn was wir gestern noch sehr genossen, war nun doch etwas zu zeitaufwendig. Es ging 15 km am Deich entlang, das hieß zunächst alle 500m absteigen, aufpassen, nicht in Schafsmist zu treten, Tor öffnen, Tandem durch bucksieren, Tor zu, aufsteigen, anfahren...nach ca. 8 km fing es dann jedoch an, schon alle 200 m loszugehen mit den Toren, zum Glück nur für ein paar Kilometer, dann kam der vertraute 500m-Abstand zurück. Entzückend waren auch die vielen Schafe, die sich auch durch ein fünf Meter langes Geschoss nicht aus der Ruhe bringen ließen und gemütlich über den Radweg spazierten. Zumindest wurde es nicht langweilig auf dem Tandem.
Husum stand als nächste Station auf dem Plan, dort gestalteten wir auch unsere Mittagspause. Weiter führte uns die Route Richtung Dagebüll. In uns keimte mittlerweile die Idee, die Fähre nach Amrum zu nehmen und uns die Insel anzuschauen. Da Sabrinas Knie sich mittlerweile auch zu Wort meldete, bot es eine gute Alternative zum ursprünglichen Plan. Eigentlich stand Campen in Dagebüll und nächsten Tag entlang der dänischen Grenze zur Ostsee auf dem Programm. Wir entschlossen uns nun, die Nordsee noch einen Tag länger zu genießen und einen „Ruhetag“ auf dem kleinen Amrum einzulegen. Super Entscheidung, wie sich am Abend herausstellte. Da wir die Fähre um 10 Minuten verpasst hatten, konnten wir in Dagebüll zur Abkühlung zum ersten Mal in die Nordsee springen.
Amrum ist sehr zu empfehlen, eine nette Insel mit kleinen Dörfern und einem einzigartigen Sandstrand, eingebettet in hohe Sanddünen und dem weiten Meer. Wir campten auf einem Campingplatz mitten in den Dünen. Sehr familienfreundlich und modern. Unser Zelt bauten wir inmitten von Sand, angrenzend an riesige Sanddünen, auf. Perfekter Platz für die nächsten beiden Nächte. Schon bei unserer Ankunft am Abend lief ein kleines Live-Konzert, so dass wir nach dem Aufbauen und Essen noch ein wenig bei schöner Musik entspannen konnten.
Tag 4: Ruhetag oder auch nicht?
Wir freuten uns sehr auf diesen Tag. Wir waren beide zum
ersten Mal auf Amrum und am vorherigen Abend hatten wir die letzte Fähre
erwischt, so dass es zu spät war, um die Insel zu erkunden. Nachdem uns der
zuverlässige Wetterbericht für den Tag nur Wolken und Regen versprach, hatten
wir Glück, denn die Sonne lachte den ganzen Tag. Der Plan stand: mit dem Tandem
zur anderen Seite, eine Wattwanderung unternehmen, anschließend Strand und
abends in den Dünen den Sonnenuntergang bestaunen. Es kam natürlich anders ;).
Wir fanden leider keinen geeigneten Platz zum Wattwandern, es gab zwar
angeleitete Wattwandertagestouren von Amrum nach Föhr, aber wir suchten einfach
nur einen kleinen Küstenabschnitt zum Wandern. Da wir durch unsere Suche schon die
Hälfte der Insel mit dem Tandem erblickt hatten und keinen geeigneten Platz
gefunden hatten, beschlossen wir, uns dem Strand zu widmen. Wir wussten beide
nicht, dass es einen so schönen Sandstrand hier gibt. Hinter Sanddünen
versteckt, lauert ein bestimmt 2,5 km breiter, bis zum Himmel reichender
Sandstrand mit weichen, feinen Sand. Das Meer schien teilweise unerreichbar. Da
wir sehr starken Wind hatten, machte der Strand seinem Namen alle Ehre. Kniepsand
wird er bezeichnet, da der Sand durch den starken Wind immer an den Beinen
kniept.
Wir genossen den Spaziergang bis zum Meer und tollten dann in den riesigen Wellen der Nordsee herum, bis die Lippen blau waren. Auf dem Rückweg folgten wir einem Teilstück eines Wanderweges durch die Sanddünen und genossen den Ausblick auf das Meer und die Insel. Dann schwangen wir uns erneut auf das Tandem und erkundeten den Norden der Insel. Ein weiterer Wanderweg durch die Dünen führte uns zu einem Leuchtturm. So wurde aus unserem Ruhetag ein wahrer Aktivtag.
Nach dem Kochen, pünktlich zum Schlafengehen, trat die Vorhersage des Wetterberichts ein, es begann zu regnen. Wir hatten große Sorge, am in unserem Zelt baden zu gehen und so wurde die Nacht etwas unerholsam. Es regnete tatsächlich durch die Nähte des Zelts rein, allerdings war der Regen gnädig mit uns und hört rechtzeitig auf, so dass wir zumindest nicht völlig unter Wasser standen.
Wir genossen den Spaziergang bis zum Meer und tollten dann in den riesigen Wellen der Nordsee herum, bis die Lippen blau waren. Auf dem Rückweg folgten wir einem Teilstück eines Wanderweges durch die Sanddünen und genossen den Ausblick auf das Meer und die Insel. Dann schwangen wir uns erneut auf das Tandem und erkundeten den Norden der Insel. Ein weiterer Wanderweg durch die Dünen führte uns zu einem Leuchtturm. So wurde aus unserem Ruhetag ein wahrer Aktivtag.
Nach dem Kochen, pünktlich zum Schlafengehen, trat die Vorhersage des Wetterberichts ein, es begann zu regnen. Wir hatten große Sorge, am in unserem Zelt baden zu gehen und so wurde die Nacht etwas unerholsam. Es regnete tatsächlich durch die Nähte des Zelts rein, allerdings war der Regen gnädig mit uns und hört rechtzeitig auf, so dass wir zumindest nicht völlig unter Wasser standen.
Tag 5: Geliebter Rückenwind
Amrum – Kappeln, Nordsee - Ostsee 121 km
Die Fährfahrt zurück holten wir den Schlaf nach, allerdings mussten wir neuen wetterbedingten Ängsten ins Auge blicken. Es zog ein wahnsinniges Gewitter vom Meer über das Festland, genau in unsere Fahrtrichtung. Dunkel war gar kein Ausdruck, es war eine richtige Front und es blitze unentwegt. Regenponchos raus, innerlich auf einen nassen Vormittag vorbereitet, ging es los. Aber auch da meinte der Wettergott es gut mit uns. Das Gewitter zog genau vor uns her, wir bekamen nicht mal Regentropfen ab, obwohl es auch über uns sehr kritisch aussah. Später brach der ganze Himmel auf und es schien den gesamten Tag die Sonne. Das hatten wir nicht für möglich gehalten, nachdem der Morgen eher anderes versprach. Super, wir durften uns nicht nur über das unverschämte Wetterglück freuen, sondern auch über Rückenwind. Ein toller Tag, Sabrina war sehr positiv überrascht, denn da das Meer diesmal nicht der ständige Begleiter entlang der Grenze sein würde, hätte sie nicht unbedingt erwartet, dass es eine so schöne Tour werden würde. Bis Flensburg war es nicht weit, bei dem Rückenwind flogen wir beinahe und das Wetter war einfach herrlich, nicht zu warm und nur Sonne. Da wollten wir beiden am Ende des Tages gar nicht mehr vom Tandem absteigen und hätten gleich bis Kiel durchfahren können ;).
Flensburg war unser erster Stopp - tolle, niedliche Stadt mit einer schönen Förde. Wir folgten ab nun dem Ostseeradweg, der wirklich schöne Strecken bietet. Auch Glücksburg beeindruckte uns sehr, direkt an der Ostsee entlang, genossen wir einen tollen Ausblick. Dort pausierten wir bei einem riesigen und bis dato besten Eis am Meer. Der Ostseeradweg gestaltet sich sehr abwechslungsreich, mal sehr gut ausgebaute geteerte Radwege durch Natur und kleine Dörfer, mal Sand- und Kieswege am Meer. Wir trafen auch sehr viele Radreisende, die Tour ist wirklich sehr zu empfehlen.
Unser Tagesziel war eigentlich Westerholz, da wir uns jedoch auf dem Tandem so wohl fühlten und unsere Beine trotz der vielen Höhenmeter der schleswig-holsteinischen Schweiz, die wir durchquerten, noch Energie versprachen, tourten wir noch 30 km weiter. Kurz vor Kappeln schlugen wir am Meer unser Zelt auf. Die Erfrischung der Ostsee und ein leckeres Menü, gezaubert am Strand, bot den idealen Abschluss eines wunderschönen Tages.
Die Fährfahrt zurück holten wir den Schlaf nach, allerdings mussten wir neuen wetterbedingten Ängsten ins Auge blicken. Es zog ein wahnsinniges Gewitter vom Meer über das Festland, genau in unsere Fahrtrichtung. Dunkel war gar kein Ausdruck, es war eine richtige Front und es blitze unentwegt. Regenponchos raus, innerlich auf einen nassen Vormittag vorbereitet, ging es los. Aber auch da meinte der Wettergott es gut mit uns. Das Gewitter zog genau vor uns her, wir bekamen nicht mal Regentropfen ab, obwohl es auch über uns sehr kritisch aussah. Später brach der ganze Himmel auf und es schien den gesamten Tag die Sonne. Das hatten wir nicht für möglich gehalten, nachdem der Morgen eher anderes versprach. Super, wir durften uns nicht nur über das unverschämte Wetterglück freuen, sondern auch über Rückenwind. Ein toller Tag, Sabrina war sehr positiv überrascht, denn da das Meer diesmal nicht der ständige Begleiter entlang der Grenze sein würde, hätte sie nicht unbedingt erwartet, dass es eine so schöne Tour werden würde. Bis Flensburg war es nicht weit, bei dem Rückenwind flogen wir beinahe und das Wetter war einfach herrlich, nicht zu warm und nur Sonne. Da wollten wir beiden am Ende des Tages gar nicht mehr vom Tandem absteigen und hätten gleich bis Kiel durchfahren können ;).
Flensburg war unser erster Stopp - tolle, niedliche Stadt mit einer schönen Förde. Wir folgten ab nun dem Ostseeradweg, der wirklich schöne Strecken bietet. Auch Glücksburg beeindruckte uns sehr, direkt an der Ostsee entlang, genossen wir einen tollen Ausblick. Dort pausierten wir bei einem riesigen und bis dato besten Eis am Meer. Der Ostseeradweg gestaltet sich sehr abwechslungsreich, mal sehr gut ausgebaute geteerte Radwege durch Natur und kleine Dörfer, mal Sand- und Kieswege am Meer. Wir trafen auch sehr viele Radreisende, die Tour ist wirklich sehr zu empfehlen.
Unser Tagesziel war eigentlich Westerholz, da wir uns jedoch auf dem Tandem so wohl fühlten und unsere Beine trotz der vielen Höhenmeter der schleswig-holsteinischen Schweiz, die wir durchquerten, noch Energie versprachen, tourten wir noch 30 km weiter. Kurz vor Kappeln schlugen wir am Meer unser Zelt auf. Die Erfrischung der Ostsee und ein leckeres Menü, gezaubert am Strand, bot den idealen Abschluss eines wunderschönen Tages.
Tag 6: Tag der Besuche
Kappeln – Kiel 105 km
Der Tag konnte nicht besser beginnen. Wir stellten uns den Wecker auf 5:36 Uhr und wurden mit einem wahnsinnigen Sonnenaufgang über der Ostsee belohnt. Als wir 2 Stunden später erneut erwachten, hatte sich der Himmel zugezogen und die Regenponchos kamen nun wirklich zum Einsatz. Ein trister Vormittag, aber die Strecke bis Damp war nicht lang und der Regen nicht stark. Dort besuchten wir Sabrinas Papa, der zur Reha war. Ein schönes, erfreuliches Wiedersehen.
Der Tag versteckte noch so einige Höhenmeter, Gegenwind und viele kleine Schotterwege. Knieschmerzen waren auch dabei, aber durch eine Technikumstellung linderten diese sich mehr und mehr. Zeitweise hatten wir die Befürchtung, unsere Tour nicht fortsetzen zu können, aber die Ursache für die Sabrinas Schmerzen war gefunden und ausgemerzt, nun hatte sie ihr Knie im Griff. Kiel war unser Tagesziel und 20 km vor unserem Ziel, kam schon das Ortschild. Es sollte aber noch ein harter Weg bis Ankunft werden, denn auch Kiel birgt so einige Erhöhungen, mit 200 kg nach 100km schon hart. Aber auch Kiel ist eine tolle Stadt mit viel Wasser. Hier nutzen wir mal wieder eine Fähre, eine sehr kleine, so dass wir unsren Anhänger abbauen mussten, um die Fußgängerfähre zu passieren. In Kiel fanden wir Unterkunft bei einer sehr guten Freundin, die wir besuchten. Ein Bett und eine warme Dusche, keine feuchten Zeltwände und Schlafsäcke, das war uns sehr willkommen. Wir fuhren später noch an den Strand und grillten dort mit ein paar Leuten, auch ein Freund aus Köln war dabei, am Tag 6 trafen wir also drei bekannte Gesichter.
Vielen Dank an Christina! Es war schön, dich zu sehen und leider wie immer ein viel zu kurzer Aufenthalt.
Der Tag konnte nicht besser beginnen. Wir stellten uns den Wecker auf 5:36 Uhr und wurden mit einem wahnsinnigen Sonnenaufgang über der Ostsee belohnt. Als wir 2 Stunden später erneut erwachten, hatte sich der Himmel zugezogen und die Regenponchos kamen nun wirklich zum Einsatz. Ein trister Vormittag, aber die Strecke bis Damp war nicht lang und der Regen nicht stark. Dort besuchten wir Sabrinas Papa, der zur Reha war. Ein schönes, erfreuliches Wiedersehen.
Der Tag versteckte noch so einige Höhenmeter, Gegenwind und viele kleine Schotterwege. Knieschmerzen waren auch dabei, aber durch eine Technikumstellung linderten diese sich mehr und mehr. Zeitweise hatten wir die Befürchtung, unsere Tour nicht fortsetzen zu können, aber die Ursache für die Sabrinas Schmerzen war gefunden und ausgemerzt, nun hatte sie ihr Knie im Griff. Kiel war unser Tagesziel und 20 km vor unserem Ziel, kam schon das Ortschild. Es sollte aber noch ein harter Weg bis Ankunft werden, denn auch Kiel birgt so einige Erhöhungen, mit 200 kg nach 100km schon hart. Aber auch Kiel ist eine tolle Stadt mit viel Wasser. Hier nutzen wir mal wieder eine Fähre, eine sehr kleine, so dass wir unsren Anhänger abbauen mussten, um die Fußgängerfähre zu passieren. In Kiel fanden wir Unterkunft bei einer sehr guten Freundin, die wir besuchten. Ein Bett und eine warme Dusche, keine feuchten Zeltwände und Schlafsäcke, das war uns sehr willkommen. Wir fuhren später noch an den Strand und grillten dort mit ein paar Leuten, auch ein Freund aus Köln war dabei, am Tag 6 trafen wir also drei bekannte Gesichter.
Vielen Dank an Christina! Es war schön, dich zu sehen und leider wie immer ein viel zu kurzer Aufenthalt.
Tag 7: Der touristische Teil der Strecke
Kiel - Lübeck: 97 km
Wieder etwas später als geplant, starteten wir den vorletzten Tag einer bisher wirklich tollen Radtour. Die Teilstrecke von Kiel nach Lübeck bot sehr viele Höhepunkte. Über Preetz, wo wir unseren Kölner Freund zu Haus besuchten, nach Plön und Eutin über Scharbeutz und Timmendorfer Strand zurück zur Ostsee nach Travemünde und Kücknitz. Wir folgten diesmal nicht dem gesamten Ostseeradweg, denn der hätte uns nicht über Plön und Eutin mit den vielen schönen Seen geführt und wäre insgesamt 180 km lang gewesen. Erst später kamen wir auf den Ostseeradweg zurück. Zuvor durchquerten wir erneut Gebiete der schleswig-holsteinischen Schweiz und flogen mit dem Tandem die Berge hinunter, 18 %-ige Steigungen waren uns nun auch schon bekannt. Aber an diesem Tag konnten uns die Höhenmeter nicht so viel anhaben, denn wir waren gut gestärkt vom Grillen des Vortages, da wir uns die Tage zuvor eher von Obst, Gemüse und Kohlenhydraten ernährt hatten, war die Fleischbeilage kräftigend. Allerdings war es eine brütende Hitze an diesem Tag. Nach 70 km waren wir beide so aufgehitzt, dass wir nur noch ins Wasser wollten und mussten, um wieder einen klaren Kopf zu bekommen. In Sierksdorf trafen wir wieder auf das langersehnte Meer und gönnten uns eine Abkühlung in der Ostsee. Herrlich!
Die Strecke entlang der Küste bot viele kleine touristische Orte wie Scharbeutz und Timmendorfer Strand und so hatten wir teilweise doch etwas Probleme, uns mit unserem Gefährt uns durch die Masse zu schlängeln. Aber die kleinen Ferienorte sind nett hergerichtet.
Unsere Ankunft in Kücknitz war sehr herzlich, denn auch hier bekamen wir Obhut bei einem alten Bekannten von Robert. Wir wurden mit einem großartigen Grillen empfangen und sehr nett aufgenommen. Eine warme Dusche, ein Bett und ausgezeichnetes Abendbrot und Frühstück ließen uns für die letzte Tagesetappe wappnen. Auch hier ein großes Dankeschön an Jens und Kathrin für die Gastfreundschaft!
Wieder etwas später als geplant, starteten wir den vorletzten Tag einer bisher wirklich tollen Radtour. Die Teilstrecke von Kiel nach Lübeck bot sehr viele Höhepunkte. Über Preetz, wo wir unseren Kölner Freund zu Haus besuchten, nach Plön und Eutin über Scharbeutz und Timmendorfer Strand zurück zur Ostsee nach Travemünde und Kücknitz. Wir folgten diesmal nicht dem gesamten Ostseeradweg, denn der hätte uns nicht über Plön und Eutin mit den vielen schönen Seen geführt und wäre insgesamt 180 km lang gewesen. Erst später kamen wir auf den Ostseeradweg zurück. Zuvor durchquerten wir erneut Gebiete der schleswig-holsteinischen Schweiz und flogen mit dem Tandem die Berge hinunter, 18 %-ige Steigungen waren uns nun auch schon bekannt. Aber an diesem Tag konnten uns die Höhenmeter nicht so viel anhaben, denn wir waren gut gestärkt vom Grillen des Vortages, da wir uns die Tage zuvor eher von Obst, Gemüse und Kohlenhydraten ernährt hatten, war die Fleischbeilage kräftigend. Allerdings war es eine brütende Hitze an diesem Tag. Nach 70 km waren wir beide so aufgehitzt, dass wir nur noch ins Wasser wollten und mussten, um wieder einen klaren Kopf zu bekommen. In Sierksdorf trafen wir wieder auf das langersehnte Meer und gönnten uns eine Abkühlung in der Ostsee. Herrlich!
Die Strecke entlang der Küste bot viele kleine touristische Orte wie Scharbeutz und Timmendorfer Strand und so hatten wir teilweise doch etwas Probleme, uns mit unserem Gefährt uns durch die Masse zu schlängeln. Aber die kleinen Ferienorte sind nett hergerichtet.
Unsere Ankunft in Kücknitz war sehr herzlich, denn auch hier bekamen wir Obhut bei einem alten Bekannten von Robert. Wir wurden mit einem großartigen Grillen empfangen und sehr nett aufgenommen. Eine warme Dusche, ein Bett und ausgezeichnetes Abendbrot und Frühstück ließen uns für die letzte Tagesetappe wappnen. Auch hier ein großes Dankeschön an Jens und Kathrin für die Gastfreundschaft!
Tag 8: Heimkehr in Begleitung
Lübeck – Zarrentin: 140 km
Die schöne Zeit raste nur so dahin, so dass wir mit einem tränenden Auge feststellen mussten, dass sich unser Trip nun dem Ende neigte. Die letzte Tagesetappe bestritten wir nicht allein, Roberts Mama begleitete uns auf den letzten 140 km von Lübeck nach Zarrentin mit dem Rennrad. Eine große Herausforderung für unsere Unterstützerin, denn dieser Tag bot mit Abstand die holprigsten Pisten, die meisten Sandwege und einen furchtbaren Platzregen. Alles keine guten Voraussetzungen für das Rennradfahren, aber das sportliche Talent mit einer großen Portion Ehrgeiz liegt in Roberts Familie. Wir konnten nun den direkten Vergleich zwischen einem Rennrad und unserem Tandem ziehen. Bergab sind wir unschlagbar, wie eine Rakete düsen wir hinunter. Bergauf haben wir aber sehr zu kämpfen und einem tänzelnden Rennrad nichts entgegenzusetzen. Auf der geraden Strecke gibt’s ein Kopf an Kopf- Rennen, allerdings sind wir durch unsere doppelte Power doch stärker und ohne Gepäck, klarer Sieger.
Wir freuten uns über die Begleitung, denn es stand eine harte Etappe bevor. Mit 140 km die längste Tagestour und gespickt mit vielen harten Steigungen bis zu 21 %, nahmen wir die Strecke nach einem ausgiebigen Frühstück in Angriff. Nach rund 35 km nutzen wir noch einmal die Chance in Boltenhagen und sprangen in die Ostsee. Abgekühlt und frisch gestärkt durch ein Fischbrötchen führte uns die Route nach Wismar und Retgendorf. Wir fuhren mittlerweile auf dem Ostsee-Elbe-Radweg, der auf einigen Teilstücken sehr gut ausgebaute Wege mitten durch das Nichts darbot. Allerdings gestaltete sich der Elbe-Ostsee-Radweg als sehr abwechslungsreich, man konnte nicht behaupten, dass es langweilig wurde. Immer wieder trafen wir auf Sand- und Holperpisten, mit dem Tandem schon unangenehm, aber mit Rennrad eine wirklich harte Herausforderung für Material und Fahrerin.
Es gab ein weiteres Wiedersehen, in Retgendorf besuchten wir Roberts Tante und Onkel. Zwei Freunde von uns traten ebenfalls den Weg nach Retgendorf an und so waren wir eine gemütliche Kaffeerunde, direkt am Schweriner See. Es war schön, alle wiederzusehen und ließ uns ein bisschen Zeit zum Durchatmen.
Auf den letzten 60 km zeigte sich die Schönheit Schwerins. Eine wirklich schöne Stadt, mit vielen Seen, dem Schloss und anderen schönen Gebäuden.
Sabrinas Beine wollten nun aber einfach nicht mehr. Auch der sinnflutartige Regenschauer kurz vor Zarrentin brachte keine Erfrischung. Ein Tandem erwies sich in diesem Fall als perfekter Clou. Während Robert, der nach den 750 km immer noch starke Beine hatte, sich noch mal so richtig auspowern konnte, hielt Sabrina nur noch die Trittfrequenz und wir kamen trotzdem mit durchschnittlich 25 km/h im Ziel an. Ein perfekter Leistungsausgleich, ohne dass der eine auf den anderen warten muss.
In Zarrentin wurden wir erneut mit einem Grillabend empfangen. Müde, kaputt, aber glücklich und voller wundervollen Impressionen nahm unsere Tour ihr Ende.
Die schöne Zeit raste nur so dahin, so dass wir mit einem tränenden Auge feststellen mussten, dass sich unser Trip nun dem Ende neigte. Die letzte Tagesetappe bestritten wir nicht allein, Roberts Mama begleitete uns auf den letzten 140 km von Lübeck nach Zarrentin mit dem Rennrad. Eine große Herausforderung für unsere Unterstützerin, denn dieser Tag bot mit Abstand die holprigsten Pisten, die meisten Sandwege und einen furchtbaren Platzregen. Alles keine guten Voraussetzungen für das Rennradfahren, aber das sportliche Talent mit einer großen Portion Ehrgeiz liegt in Roberts Familie. Wir konnten nun den direkten Vergleich zwischen einem Rennrad und unserem Tandem ziehen. Bergab sind wir unschlagbar, wie eine Rakete düsen wir hinunter. Bergauf haben wir aber sehr zu kämpfen und einem tänzelnden Rennrad nichts entgegenzusetzen. Auf der geraden Strecke gibt’s ein Kopf an Kopf- Rennen, allerdings sind wir durch unsere doppelte Power doch stärker und ohne Gepäck, klarer Sieger.
Wir freuten uns über die Begleitung, denn es stand eine harte Etappe bevor. Mit 140 km die längste Tagestour und gespickt mit vielen harten Steigungen bis zu 21 %, nahmen wir die Strecke nach einem ausgiebigen Frühstück in Angriff. Nach rund 35 km nutzen wir noch einmal die Chance in Boltenhagen und sprangen in die Ostsee. Abgekühlt und frisch gestärkt durch ein Fischbrötchen führte uns die Route nach Wismar und Retgendorf. Wir fuhren mittlerweile auf dem Ostsee-Elbe-Radweg, der auf einigen Teilstücken sehr gut ausgebaute Wege mitten durch das Nichts darbot. Allerdings gestaltete sich der Elbe-Ostsee-Radweg als sehr abwechslungsreich, man konnte nicht behaupten, dass es langweilig wurde. Immer wieder trafen wir auf Sand- und Holperpisten, mit dem Tandem schon unangenehm, aber mit Rennrad eine wirklich harte Herausforderung für Material und Fahrerin.
Es gab ein weiteres Wiedersehen, in Retgendorf besuchten wir Roberts Tante und Onkel. Zwei Freunde von uns traten ebenfalls den Weg nach Retgendorf an und so waren wir eine gemütliche Kaffeerunde, direkt am Schweriner See. Es war schön, alle wiederzusehen und ließ uns ein bisschen Zeit zum Durchatmen.
Auf den letzten 60 km zeigte sich die Schönheit Schwerins. Eine wirklich schöne Stadt, mit vielen Seen, dem Schloss und anderen schönen Gebäuden.
Sabrinas Beine wollten nun aber einfach nicht mehr. Auch der sinnflutartige Regenschauer kurz vor Zarrentin brachte keine Erfrischung. Ein Tandem erwies sich in diesem Fall als perfekter Clou. Während Robert, der nach den 750 km immer noch starke Beine hatte, sich noch mal so richtig auspowern konnte, hielt Sabrina nur noch die Trittfrequenz und wir kamen trotzdem mit durchschnittlich 25 km/h im Ziel an. Ein perfekter Leistungsausgleich, ohne dass der eine auf den anderen warten muss.
In Zarrentin wurden wir erneut mit einem Grillabend empfangen. Müde, kaputt, aber glücklich und voller wundervollen Impressionen nahm unsere Tour ihr Ende.