Gen Sueden
Mexiko City: 20
Mio. Einwohner, ein kultureller Höhepunkt, grenzenlose Urbanisierung im dicken
Smognebel eingehüllt, das Herz Mexikos, verkehrstechnisches Chaos - kaum
erreichbar mit dem Fahrrad, Pyramiden, die sich in den U-Bahnschächten erheben, ausgesprochene Reisewarnung des Auswärtigen
Amtes, das Anthropologische Museum, das uns sehr ans Herz gelegt wurde. Lange
wiegen wir die Argumente auf. Sollen wir eine der weltweit größten Städte, die
kulturell und architektonisch Einiges zu bieten hat, in unserer Routenplanung einbeziehen
oder es aufgrund der Unerreichbarkeit mit dem Fahrrad und der hohen kriminellen
Gefahr auslassen?
Das Gestrick aus Entscheidungen und Zufällen hat uns nun von Alaska über das westliche Kanada, die Pazifikküste der Vereinigten Staaten, der Peninsula Baja California Mexikos bis ins Hochland nach Zacatecas, weiter über Veracruz, Chiapas und auf die Peninsula Yucatan geführt. Vieles haben wir erkundet, erlebt und gewonnen. Vieles bleibt auch auf der bisherigen Route noch zu entdecken. Wir treffen Reisende, die für die Panamericana mit dem Auto ganze acht Jahre einplanen. Selbst mit diesem großen Zeitrahmen und dem weitaus schnelleren Transportmittel müssen sie noch viele Eingeständnisse machen, denn es wäre wohl eine Lebensaufgabe, jeden Flecken des Doppelkontinentes zu besuchen. So müssen auch wir Prioritäten setzten.
Das Gestrick aus Entscheidungen und Zufällen hat uns nun von Alaska über das westliche Kanada, die Pazifikküste der Vereinigten Staaten, der Peninsula Baja California Mexikos bis ins Hochland nach Zacatecas, weiter über Veracruz, Chiapas und auf die Peninsula Yucatan geführt. Vieles haben wir erkundet, erlebt und gewonnen. Vieles bleibt auch auf der bisherigen Route noch zu entdecken. Wir treffen Reisende, die für die Panamericana mit dem Auto ganze acht Jahre einplanen. Selbst mit diesem großen Zeitrahmen und dem weitaus schnelleren Transportmittel müssen sie noch viele Eingeständnisse machen, denn es wäre wohl eine Lebensaufgabe, jeden Flecken des Doppelkontinentes zu besuchen. So müssen auch wir Prioritäten setzten.
Den Destric Federal
werden wir nicht sehen, dafür finden wir Zeit für andere, nicht weniger
sehenswerte Orte. Wir begeben uns auf
eine Erkundungsreise rundum Mexiko City:
Teotihuacan
Die altehrwürdigen Ruinen von Teotihuacan erstrahlen noch immer in der Pracht vergangener Zeiten. Es benötigt aufgrund des hervorragenden Zustandes der Pyramiden keine außergewöhnliche Vorstellungskraft, um sich das damalige Leben vor Augen zu rufen. Die einst größte Stadt Mesoamerikas wurde im 1 Jhd. n. Chr. erschaffen. Die Pyramide del Sol und de la Luna sind mit Abstand die faszinierendsten Bauten in der ehemaligen Hochburg der Azteken. Mit 70m Höhe ist die Pyramide del Sol die drittgrößte der Welt, zusammengesetzt aus 3 Mio. Tonnen von Stein ohne die Hilfe von Metallwerkzeugen, Lasttieren und Rädern. Betritt man die etlichen Stufen, die uns auf der Höhe von rund 2400m ordentlich zum Schnaufen bringen, so werden das bauliche Geschick und die körperliche Leistung der Azteken deutlich. Wie viele Leben der Bau solcher Steingiganten gekostet und überdauert haben muss, steht dann wiederum außerhalb unserer Vorstellungskraft, die Ehrfurcht bleibt.
Teotihuacan
Die altehrwürdigen Ruinen von Teotihuacan erstrahlen noch immer in der Pracht vergangener Zeiten. Es benötigt aufgrund des hervorragenden Zustandes der Pyramiden keine außergewöhnliche Vorstellungskraft, um sich das damalige Leben vor Augen zu rufen. Die einst größte Stadt Mesoamerikas wurde im 1 Jhd. n. Chr. erschaffen. Die Pyramide del Sol und de la Luna sind mit Abstand die faszinierendsten Bauten in der ehemaligen Hochburg der Azteken. Mit 70m Höhe ist die Pyramide del Sol die drittgrößte der Welt, zusammengesetzt aus 3 Mio. Tonnen von Stein ohne die Hilfe von Metallwerkzeugen, Lasttieren und Rädern. Betritt man die etlichen Stufen, die uns auf der Höhe von rund 2400m ordentlich zum Schnaufen bringen, so werden das bauliche Geschick und die körperliche Leistung der Azteken deutlich. Wie viele Leben der Bau solcher Steingiganten gekostet und überdauert haben muss, steht dann wiederum außerhalb unserer Vorstellungskraft, die Ehrfurcht bleibt.
Reserva Mariposers Monarca
Millionen von orangenen Farbtupfern umschließen die Nadelbäume tief im Waldesinneren und füllen den strahlend blauen Himmel mit buntem Leben. Es ist ein magischer Ort. Ein Naturschauspiel keines Gleichen. Die unzähligen Monarchenfalter entfliehen Jahr um Jahr dem Winter in Kanada und den USA. Gemeinsam machen sich im August auf den Weg gen Mexiko. In knappen zwei Monaten bewältigen sie eine Strecke von 4500km und legen damit ein doppelt so schnelles Reisetempo wie wir mit dem Tandem an den Tag. Hier oben auf der Höhe von 3300m sammeln sie in der Reserva Mariposer Monarca neue Kraft für den Heimweg, den sie Mitte März antreten, um ihren Nachwuchs in der Heimat großzuziehen. Der Anblick des bunten Farbteppiches an Schmetterlingen verzaubert den Betrachter, wirkt fast surreal und birgt ein einzigartiges, unbeschreibliches Naturphänomen.
Millionen von orangenen Farbtupfern umschließen die Nadelbäume tief im Waldesinneren und füllen den strahlend blauen Himmel mit buntem Leben. Es ist ein magischer Ort. Ein Naturschauspiel keines Gleichen. Die unzähligen Monarchenfalter entfliehen Jahr um Jahr dem Winter in Kanada und den USA. Gemeinsam machen sich im August auf den Weg gen Mexiko. In knappen zwei Monaten bewältigen sie eine Strecke von 4500km und legen damit ein doppelt so schnelles Reisetempo wie wir mit dem Tandem an den Tag. Hier oben auf der Höhe von 3300m sammeln sie in der Reserva Mariposer Monarca neue Kraft für den Heimweg, den sie Mitte März antreten, um ihren Nachwuchs in der Heimat großzuziehen. Der Anblick des bunten Farbteppiches an Schmetterlingen verzaubert den Betrachter, wirkt fast surreal und birgt ein einzigartiges, unbeschreibliches Naturphänomen.
Nevado del Toluca
Schon der Weg hinauf zum Parkplatz ist ein reines Erlebnis, denn dieser befindet sich auf einer sagenumschreibenden Höhe von rund 4000m. Auf der Schotterstraße erhaschen wir in der morgendlichen Dämmerung grandiose Ausblicke auf die umliegenden Städte. Die zahlreichen Lichtpunkte in Kombination mit dem gold-orange leuchtenden Himmel lässt die Frühe und die Kälte des Tages in Vergessenheit geraten. Bei der Besteigung der Spitze des Vulkanes auf 4704m sind wir weit und breit die einzigen Menschen, können die Stille und Pracht der Natur ganz für uns behalten. Die aufglimmende Sonne wirft ihre Strahlen wärmend auf die schneeweiß-schimmernde Bergspitze, unsere Vorfreude, später am Tag dort oben zu stehen, steigert sich vehement. Doch auf dieser Höhe ist die Fortbewegung kein leichtes Unterfangen. Jeder Schritt kostet wertvollen Sauerstoff, das Laktat sammelt sich schnell in den Beinen und lässt sie wie Feuer brennen. Nach einiger Zeit hat sich der Körper an die Schwere der Bewegung gewöhnt und es wird einfacher, auch wenn das Profil des Weges keineswegs einfach ist. Große Schottersteine, feiner Kieselsand und gefrorene Erde im Wechsel gestalten den steilen Aufstieg sehr herausfordernd. Nach guten zwei Stunden krachseln wir die letzten Meter hoch bis zum Kamm. Von dort geht es auf einem schmalen Grad durch den Schnee der vergangenen Woche hinauf zum höchsten Punkt, vorsichtig, Schritt für Schritt. Ganz oben werden wir belohnt mit einem weitläufigen, atemberaubenden Ausblick. Die beiden inaktiven Krater sind gefüllt mit Wasser, spiegeln die weiße Bergspitze wieder, in der Ferne sind die beiden Vulkanurgesteine Popcatepetl und Iztaccihatl zu sehen. Es ist ein beflügelndes Erlebnis, gleichzeitig stellt sich eine innere Ruhe und Zufriedenheit ein, aber es folgen auch immer wieder Schübe von Respekt der Höhe gegenüber.
Schon der Weg hinauf zum Parkplatz ist ein reines Erlebnis, denn dieser befindet sich auf einer sagenumschreibenden Höhe von rund 4000m. Auf der Schotterstraße erhaschen wir in der morgendlichen Dämmerung grandiose Ausblicke auf die umliegenden Städte. Die zahlreichen Lichtpunkte in Kombination mit dem gold-orange leuchtenden Himmel lässt die Frühe und die Kälte des Tages in Vergessenheit geraten. Bei der Besteigung der Spitze des Vulkanes auf 4704m sind wir weit und breit die einzigen Menschen, können die Stille und Pracht der Natur ganz für uns behalten. Die aufglimmende Sonne wirft ihre Strahlen wärmend auf die schneeweiß-schimmernde Bergspitze, unsere Vorfreude, später am Tag dort oben zu stehen, steigert sich vehement. Doch auf dieser Höhe ist die Fortbewegung kein leichtes Unterfangen. Jeder Schritt kostet wertvollen Sauerstoff, das Laktat sammelt sich schnell in den Beinen und lässt sie wie Feuer brennen. Nach einiger Zeit hat sich der Körper an die Schwere der Bewegung gewöhnt und es wird einfacher, auch wenn das Profil des Weges keineswegs einfach ist. Große Schottersteine, feiner Kieselsand und gefrorene Erde im Wechsel gestalten den steilen Aufstieg sehr herausfordernd. Nach guten zwei Stunden krachseln wir die letzten Meter hoch bis zum Kamm. Von dort geht es auf einem schmalen Grad durch den Schnee der vergangenen Woche hinauf zum höchsten Punkt, vorsichtig, Schritt für Schritt. Ganz oben werden wir belohnt mit einem weitläufigen, atemberaubenden Ausblick. Die beiden inaktiven Krater sind gefüllt mit Wasser, spiegeln die weiße Bergspitze wieder, in der Ferne sind die beiden Vulkanurgesteine Popcatepetl und Iztaccihatl zu sehen. Es ist ein beflügelndes Erlebnis, gleichzeitig stellt sich eine innere Ruhe und Zufriedenheit ein, aber es folgen auch immer wieder Schübe von Respekt der Höhe gegenüber.
Gruta Cacahualimpa
Die uralte Höhle Cacahualimpa erstaut ihre Besucher durch mysteriöse Formen und Konturen der Stalakmiten und Stalaktiten, die seit Jahrhunderten von Jahren durch Wasserfiltrationen entstehen. Vor rund 900 Jahren wurde die sich kilometerlang ziehende Höhle durch die Kraft eines Flusses geformt. Seit dem wachsen und gedeihen die Tropfsteinformationen um 2mm alle 50 Jahre. Diese aussagekräftige Geschwindigkeit lässt erahnen, welches unvorstellbare Alter die bis zu 35m hohen Stalakmiten und Stalaktiten haben müssen. Die Überlegenheit und Überdauer der Natur zeigt ihre volle Pracht in diesem jahrhundertealtem Tunnelwerk.
Die uralte Höhle Cacahualimpa erstaut ihre Besucher durch mysteriöse Formen und Konturen der Stalakmiten und Stalaktiten, die seit Jahrhunderten von Jahren durch Wasserfiltrationen entstehen. Vor rund 900 Jahren wurde die sich kilometerlang ziehende Höhle durch die Kraft eines Flusses geformt. Seit dem wachsen und gedeihen die Tropfsteinformationen um 2mm alle 50 Jahre. Diese aussagekräftige Geschwindigkeit lässt erahnen, welches unvorstellbare Alter die bis zu 35m hohen Stalakmiten und Stalaktiten haben müssen. Die Überlegenheit und Überdauer der Natur zeigt ihre volle Pracht in diesem jahrhundertealtem Tunnelwerk.
Taxco
Die alte Silberstadt wurde 1532 auf der Suche nach Zink gegründet. Statt Zink fanden die spanischen Kolonialherrscher Silber und mit dem Fund begann die Blüte der Stadt zu gedeihen. Im Kern der Stadt wurde die prachtvolle, barrokgeprägte Kathedrale aus rosanem Stein errichtet, der vergoldete Innenraum stellt prunkvoll die kunstvolle Außenfassade in den Schatten. Drumherum schlängeln sich enge Kopfsteinpflastergassen, führen steile Hänge hinauf in die Berge und sind gefüllt mit unzähligen alten VW-Käfern und VW-T2-Bussen, die als Personenbeförderungsmittel dienen. Es liegt ein besonderer Flaire in der Silberstadt mit einem Labyrinth aus Märkten voller Kunsthandwerken, Obst, Gemüse und typischen mexikanischem Comida (Essen).
Die alte Silberstadt wurde 1532 auf der Suche nach Zink gegründet. Statt Zink fanden die spanischen Kolonialherrscher Silber und mit dem Fund begann die Blüte der Stadt zu gedeihen. Im Kern der Stadt wurde die prachtvolle, barrokgeprägte Kathedrale aus rosanem Stein errichtet, der vergoldete Innenraum stellt prunkvoll die kunstvolle Außenfassade in den Schatten. Drumherum schlängeln sich enge Kopfsteinpflastergassen, führen steile Hänge hinauf in die Berge und sind gefüllt mit unzähligen alten VW-Käfern und VW-T2-Bussen, die als Personenbeförderungsmittel dienen. Es liegt ein besonderer Flaire in der Silberstadt mit einem Labyrinth aus Märkten voller Kunsthandwerken, Obst, Gemüse und typischen mexikanischem Comida (Essen).
Wir
verlassen die Gegend um die Hauptstadt und bahnen uns den Weg zurück Richtung
Meer. Es wartet eine Abfahrt vom 2400m auf Meereshöhe. Die Vorfreude ist groß,
alles was wir hinaufgefahren sind, dürfen wir nun wieder heruntersausen. Die
Sause bleibt aber größtenteils aus, Sturm und Dauerregen gestalten die dreitägige
Abfahrt zäh. Doch es liegen weitere, schöne Tage vor uns. Mit Chiapas betreten
wir einen besonderen Staat Mexikos. Kamen wir schon nach all den matten Farben der
Baja-Wüste im Hochgebirge in den Genuss eines kräftigen Grün der Pflanzenwelt,
so bietet der Dschungel dieses Staates ein Leuchten keines Gleichen. Die
verschiedensten Grüntöne in prachtvollstem Strahlen erhellen unsere Gemüter und
rauben uns den Verstand. Eine völlig neue Kulisse, die uns geboten wird und uns
verschlingt. Der Dschungel mit Palmen, Lianen, Wasserfällen, Flüssen, grünen
Wiesen und kulinarischen Außergewöhnlichkeiten unterscheidet sich von
sämtlichen Landschaften, die wir bisher gesehen haben. Brüllaffen, indigene
Völker in den Bergdörfern mit traditionellen Trachten und Ausblicke aus der
Höhe untermauern unsere Empfindungen zusätzlich.
Dem Dschungel
grenzend erheben sich die altehrwürdigen Mauern der Ruinenstadt Palenque. Nach Teohotihuacan
der Atzteken, das einfach durch Größe und Zustand bestach, bietet dieses
Maya-Werk eine besondere Kulisse. In diesem Gebiet vollzieht sich der Wechsel
von Flachland zum Hochland, dadurch scheinen die grauen Pyramiden vom Urwald
fast verschlungen zu werden, so sehr hebt sich die angrenzende Baumfront in die
Berge. Im Licht der sinkenden Sonne und mit dem Lauschen des
Brüllaffengeschreis wirkt dieser Ort fast verzaubert, wie ein Ort aus einer
anderen Welt.
Weiter in den
Tiefen des engen Geflechts aus Palmen, Bäumen und Schlingpflanzen entdecken wir
einen rieseigen Verband an Wasserfällen, die Cascada Agua Azul. Der Anblick
bringt uns zum Schweigen. Der Fluss fällt von einem braunschimmernden Gestein
frontal hinab in ein türkisfarbenen See. Je weiter wir dem Wasserfall folgen,
desto höher zieht er sich und gibt Blicke auf zahlreiche weitere kleine Pools
in den herrlichsten Blautönen frei. Daher hat er auch seinen Namen: blaues
Wasser (agua azul). Hinter Bäumen erkennt man ein kleines Dorf, ein indigenes Volk, das vor der touristischen Erschließung der Cascadeas Agua Azul hier
inmitten der Idylle hauste. Nun lockt der einzigartige Schnappschuss täglich
zahlreiche Touristen an. Das Leben der Einheimischen hat sich verändert. Statt
Eigenversorgung durch Feldarbeit und Viehzucht, verkaufen die Menschen nun
wunderschöne, handgemachte Souvenirs, zu Blumen geschnittene Mangos oder Empanadas.
Der Besuch solcher einst traditionellen Orte betrachten wir mit Ziehlicht. Es
sind wunderschöne Plätze und Eindrücke, die es lohnen, gesehen zu werden.
Andererseits war dies einmal eine ruhige, tief im Dschungel versteckte, fernab
von anderen Dörfern liegende Gemeinschaft, der durch die öffentliche
Erschließung ein neuer Lebensstil aufgezwungen wurde.
Es fällt uns
schwer, Chiapas den Rücken zu kehren. Doch unsere Reise geht wie immer weiter.
Yucatan, die andere Halbinsel Mexikos mit seinem tropischen Klima, den auf der
Welt einzigartigen blauen Seelöchern und der Karibik bietet einen
aussichtsreichen Landschaftswechsel. Mit durchschnittlichen 34°C hoffen wir,
dass es sich auf dem flachen Land zur Abwechslung mal wie von fast allein
tritt. Doch wie auch in der Heimat werden die Berge durch den gnadenlosen Wind
ersetzt. Wir wünschen uns jeden Tag aufs Neue Rückenwind, aber er bleibt, egal
welche Richtung wir einschlagen, aus. Der Vorteil: durch den abkühlenden
Gegenwind fällt uns der Klimawechsel von der Höhe auf die tropischen
Temperaturen nicht ganz so schwer. Das Radeln erfordert nun aber einen fast
doppelt so hohen Wasserkonsum. Nach 4-6 Stunden in der prallen Sonne sind wir
an den meisten Tagen trotz permanenter Flüssigkeitszufuhr einer Überhitzung
nahe. Kleine Abkühlungen in den zahlreichen Zenoten, glasklare, tiefblaue
Wasserlöcher im Boden oder gar unterirdische Höhlensystem gefüllt mit Wasser,
sorgen das ein oder andere Mal dafür, dass wir unser Tagesziel doch noch
erreichen können, ohne Hitzeschlag.
Die Karibik ist
nicht mehr weit: türkises Meer, weißer Sand. Ganz so wie man sich die Karibik
eben vorstellt. Doch der starke Wind bringt nicht nur wohlwollende Abkühlung.
Eine Algenfront türmt sich am weißen Strand täglich höher und mischt das
türkise Wasser ordentlich auf. Es sei wohl für diese Jahreszeit ungewöhnlich
und die Ansessenden sehen ihr kleines Paradies zum ersten Mal in solch einer
Belagerung. Weiter südlich von der touristischen Hochburg, die sich von Cancun
nach Tulum zieht, erstreckt sich der zweit größte See Mexikos und bietet uns
für einige Tage wohlwollende und nötige Erholung. Wenn auch leider geprägt
durch eine kleine Magendarmverstimmung und unzählige Mückenstiche finden wir
hier in der Laguna Bacalar seit Reisebeginn wohl einen der schönsten Plätze zum
Verweilen. Unsere letzten Kilometer und Tage in einem eindrucksvollen Land
liegen vor uns.
Mit Quintana Roo
endet unsere Entdeckungstour in Mexiko. Vier Monate haben wir in dem Land mit
einer unbeschreiblichen kulturellen und naturellen Diversität verbracht, viele prägende
Bekanntschaften gemacht und ein Stück Persönlichkeit mit auf den Weg bekommen.
Der immaterielle Reichtum Mexikos hat uns verblüfft, überrascht und
beeindruckt. Von Wüste über saftig grüne Berglandschafen, Schnee in den Bergen,
tiefsten Dschungel, geballte Urbannetzwerke, architektonische Meisterwerke,
altehrwürdige Ruinen vergangener Völker, weiße Sandstrände und tiefblaue
Zenoten haben wir verschiedenste Landschaften und Klimazonen durchquert. Vor
allem haben uns aber die Persönlichkeiten und Charaktere der Menschen, die
unseren Weg gekreuzt haben, imponiert. Viel haben wir gewonnen mit diesem Land:
verblüffende Eindrücke über die landschaftliche Weite und Diversität Mexikos;
neue, internationale Bekanntschaften; Einblicke in alte Kulturen und Traditionen,
Respekt vor der Einzigartigkeit und Gewalt der Natur; Faszination über die
Pflanzen- und Tierwelt und eine neue Sprache.
Über Belize und Guatemala werden wir nun weiter gen Süden nach Costa Rica reisen und neue Länder, Menschen, Traditionen und Kulturen entdecken.
Über Belize und Guatemala werden wir nun weiter gen Süden nach Costa Rica reisen und neue Länder, Menschen, Traditionen und Kulturen entdecken.